Bei der HPV-Impfung handelt es sich um die Impfung gegen die humanen Papillomaviren (HPV) des Typs 16 und 18, die für rund 70 Prozent der Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Die Impfung wird daher zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt. Sie sollte bei Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, spätestens aber bis zum 26. Lebensjahr, erfolgen.
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HPV als Ursache für Gebärmutterhalskrebs
Bestimmte, krebsauslösende Typen des humanen Papillomavirus (HPV) sind für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Diese Krebsart ist weltweit die zweithäufigste Todesursache durch Krebserkrankungen bei Frauen. Zwei Typen des Virus, die Subtypen HPV 16 und HPV 18, sind für rund 70 Prozent aller Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Mittlerweile wurden zwei verschiedene Impfstoffe entwickelt, die sich gegen diese Typen richten.
Die Teilnahmerate an der HPV-Impfung ist mit unter 50 Prozent unverständlich gering. Dennoch konnte die gynäkologische Krebsvorsorge die Sterblichkeitsrate der Erkrankung in den Industrienationen deutlich senken konnte.
HPV-Impfung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs
Weltweit sterben jährlich noch immer 230.000 Frauen an diesem Tumor.
Bei der HPV-Impfung handelt es sich um eine in dieser Form revolutionäre Möglichkeit der Krebsbekämpfung. Wir kennen die Auslöser der Erkrankung und wissen, wie die Viren übertragen werden. Eine generelle sexuelle Enthaltsamkeit als Schutz vor den HP-Viren ist jedoch weder erstrebenswert noch realistisch.
Glücklicherweise haben wir aber eine andere Waffe, die es für keine andere Krebserkrankung gibt: Wir können die Infektion mit dem Krebs auslösenden Virus durch eine HPV-Impfung verhindern.
Empfehlungen der Ständigen Impfkommision
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat schon im Februar 2007 eine Empfehlung für die generelle HPV-Impfung von Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren gegen krebsauslösende humane Papillomaviren ausgegeben.
Obwohl der offizielle Termin für die Vorstellung des neuen Impfkalenders erst im Juli 2007 lag, hatte sich die Ständige Impfkommission auf Grund des hohen öffentlichen Drucks in einem sehr ungewöhnlichen Schritt entschieden, diese Empfehlung bereits im März 2007 zu veröffentlichen. Grund hierfür war sowohl das enorme öffentliche Interesse an der HPV-Impfung als auch die Handlungsnotwendigkeit.
Aktuelle Untersuchungen zeigen sogar, dass die Ständige Impfkommission eher zu zurückhaltend in ihren Empfehlungen ist. So konnte nachgewiesen werden, dass diese Impfung bis zum 26. Lebensjahr einen Effekt hat, auch wenn die Patientin schon mehrere Sexualpartner hatte.
Empfehlungen in den USA
Die in den USA gültigen Empfehlungen gehen weit über den zurzeit bei uns offiziell gültigen Impfkalender hinaus. Der empfohlene Impfzeitraum wird hier mit 11 bis 12 Jahren angegeben, auf die Möglichkeit der HPV-Impfung bereits mit 9 Jahren wird ausdrücklich hingewiesen. Die HPV-Impfung von Frauen, die mit 12 nicht geimpft worden sind, wird bis zum Alter von 26 Jahren ausdrücklich empfohlen.
Effekt der HPV-Impfung
Der Effekt der HPV-Impfung ist am höchsten – etwa 99 Prozent Schutz vor den krebsauslösenden Viren – bei Frauen, die bisher sicher nicht von den Viren befallen sind. Das ist jedoch nur der Fall bei Frauen, die noch nie Geschlechtsverkehr hatten.
Daher ist es sehr empfehlenswert, bei Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr eine HPV-Impfung durchzuführen. Auf diesen Überlegungen basiert auch die Altersempfehlung der Ständigen Impfkommission, da über 17 nur noch wenige Frauen keinen Verkehr hatten. Allerdings profitieren – wie bereits erwähnt – auch Frauen bis zum 26. Lebensjahr von der Impfung, wenn auch deutlich weniger.
Offene Fragen zur HPV-Impfung
Natürlich sind noch längst nicht alle Fragen zur HPV-Impfung gegen humane Papillomaviren geklärt. Unklar ist jedoch beispielsweise, wie oft nachgeimpft werden muss. Auch, wie sich die Verhinderung der Infektion schließlich wirklich auf die Sterblichkeit an Gebärmutterhalskrebs auswirkt, ist noch nicht abschließend geklärt.
Fazit zur HPV-Impfung
Trotz der offenen Fragen sind allerdings die bisher bekannten Daten zur HPV-Impfung so überzeugend, dass ausdrücklich empfohlen werden muss, Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr zu impfen. Die Impfung sollte bis zum 26. Lebensjahr erfolgen; danach lässt sich ein Effekt nicht mehr beweisen.
Diese Chance sollte nicht verspielt werden, so dass wir an alle Eltern appellieren möchten, sich mit dieser Frage rechtzeitig an den Kinder- oder Frauenarzt zu wenden. Frauen bis zum 26. Lebensjahr sollten die Impfung ebenfalls aktiv ansprechen, wenn sie nicht – wie in den meisten Fällen – sowieso vom Frauenarzt darauf hingewiesen werden.
Wir Frauenärzte hoffen, dass die Kombination aus HPV-Impfung und Krebsvorsorge uns immer seltener zwingt, die Diagnose Gebärmutterhalskrebs zu stellen.