Gynäkologische Onkologie

Bösartige Geschwulste können so gut wie jeden Bereich des weiblichen Fortpflanzungsapparates befallen. Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht über die verschiedenen Krebsarten, die sich an den weiblichen Geschlechtsorganen entwickeln können. Über die weiterführenden Links finden Sie ausführlichere Informationen.

Die häufigste Krebsart bei Frauen, der Brustkrebs (Mammakarzinom) finden Sie in einer eigenen Kategorie dieses Themenportals.

Weibliche Fortpflanzungsorgane mit Eierstöcken, Eileiter und Gebärmutter
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Eierstockkrebs

An Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) erkranken in Deutschland jährlich etwa 9.600 Frauen. Bei der Erstdiagnose sind die Patientinnen durchschnittlich zwischen 60 und 70 Jahre alt, die Erkrankung betrifft also vor allem ältere Frauen.

Die Ursache für Eierstockkrebs ist nicht gänzlich geklärt. Eine familiäre Häufung weist jedoch auf genetisch bedingte Auslöser hin. Hinzu kommen weitere Risikofaktoren, wie das Lebensalter und Übergewicht. Die Einnahme der Antibabypille und mehrere Schwangerschaften scheinen dagegen die Wahrscheinlichkeit dieser Tumorform zu senken. Dadurch sind die Eierstöcke weniger aktiv und damit offenbar auch weniger anfällig für eine Tumorbildung.

Für Eierstockkrebs gibt es keine routinemäßige Methode zur Vorsorgeuntersuchung und der Tumor verursacht auch erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden. Daher ist diese Krebsform schwer zu heilen. Als Therapie kommt zunächst eine radikale Operation infrage.

Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) betrifft vor allem jüngere Frauen. Die meisten Patientinnen sind zwischen 40 und 50 Jahre alt. Auslöser der Erkrankung ist meist eine vorangegangene Infektion mit dem Humanen Papillomavirus. Eine HPV-Infektion des Schleims am Gebärmutterhals kann zur Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs führen.

Ursache für Gebärmutterhalskrebs ist meistens eine zu lange unbehandelt gebliebene Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV-Infektion). Aus dieser kann sich dann Tumorgewebe entwickeln.

Diese Gewebeänderungen kann aber ein Frauenarzt während der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in 80-90% der Fälle schon im frühen Stadium erkennen. Rechtzeitig behandelt sind die Heilungschancen bei Gebärmutterhalskrebs sehr gut.

Arztsuche

Gebärmutterkrebs

Entwickelt sich ein Tumor im Gebärmutterkörper – oberhalb des Gebärmutterhalses – spricht man von Gebärmutter(körper)krebs (Endometriumkarzinom). Diese Tumorform tritt nur sehr selten bei jüngeren Frauen auf. Betroffen sind meistens Frauen nach den Wechseljahren. Mediziner nehmen an, dass die bösartige Wucherung durch hormonelle Schwankungen in der Menopause entstehen können.

Doch auch weitere Faktoren können die Tumorbildung im Gebärmutterkörper begünstigen, darunter etwa längere Östrogentherapien, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und das PCO-Syndrom. Wie auch beim Eierstockkrebs kann die Einnahme der Antibabypille oder mehrere Schwangerschaften die Wahrscheinlichkeit für Gebärmutterkrebs senken.

Für den Gebärmutterkrebs existieren keine routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Bei früher Erkennung und Behandlung ist dieser Krebs häufig heilbar.

Scheidenkrebs

Unter Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) versteht man bösartige Gewebeveränderungen in der Scheide. Diese Tumorerkrankung ist sehr selten, pro Jahr zeigen sich 0,6 – 1 Neuerkrankungen pro 100.000 Frauen. Meistens sind ältere Frauen zwischen 60 und 70 Jahren betroffen.

Die Ursachen für die Ausbildung eines Vaginalkarzinoms sind noch weitgehend unklar. Eine vorangegangene HPV-Infektion scheint das Risiko für die Erkrankung aber zu erhöhen. Auch die Einnahme von Diethylstilbestrol-Medikamenten begünstigt offenbar diese Tumorform.

Da sich im frühen Stadium des Scheidenkrebses keine Beschwerden bemerkbar machen, erfolgt die Diagnose häufig erst im fortgeschrittenen Stadium. Dies erschwert eine erfolgreiche Behandlung. Daher sollten Frauen, die ungewohnte Scheidenblutungen oder verstärkten Ausfluss an sich beobachten, einen Frauenarzt konsultieren.

Vulvakrebs

Vulvakrebs (Vulvakarzinom) ist ein seltener bösartiger Tumor, der die weiblichen äußeren Geschlechtsorgane befällt. Pro Jahr erkranken etwa 2 von 100.000 Frauen an Vulvakrebs, wobei die Zahl in den letzten Jahren massiv angestiegen ist. Meistens entwickelt sich die Geschwulst an den äußeren Schamlippen. Im Lebensalter gibt es zwei Häufigkeitsgipfel, die bei 55 und 77 Jahren liegen. Bei den jüngeren Patienten lässt sich meistens eine vorangegangene HPV-Infektion nachweisen.

Im frühen Stadium zeigt Vulvakrebs keine oder nur unspezifische Symptome. Beschwerden treten meistens erst auf, wenn der Tumor bereits klinisch sichtbar ist. Die Therapie besteht meistens in einer Operation, deren Umfang hängt jedoch von der Ausbreitung des Tumors ab.

Eine frühe Erkennung und Behandlung der Erkrankung verbessert die Prognose erheblich. Daher ist die regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt sehr wichtig.