Eileiterschwangerschaft: Wenn die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter erfolgt


Normalerweise nistet sich ein Ei nach der Befruchtung in der Gebärmutter ein. Hier kann der sich entwickelnde Fötus optimal versorgt werden und heranwachsen. Nistet sich das Ei dagegen bereits im Eileiter ein, spricht man von einer Eileiterschwangerschaft.

Weibliche Fortpflanzungsorgane mit Eierstöcken, Eileiter und Gebärmutter
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Nur etwa zwei Prozent aller Schwangerschaften erfolgen in Form einer Eileiterschwangerschaft. Viele enden jedoch, ohne dass dieses Problem überhaupt bemerkt wurde. Denn schon in einem relativ frühen Stadium einer Eileiterschwangerschaft kann die Frau eine spontane Fehlgeburt erleiden.

Gelegentlich wächst der Embryo jedoch weiter. Das wiederum kann für die Schwangere unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben, wenn die Diagnose erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.

Ursachen einer Eileiterschwangerschaft

Grundsätzlich beginnt eine Eileiterschwangerschaft wie eine normale Schwangerschaft. Üblicherweise erfolgt die Befruchtung des Eis außerhalb der Gebärmutter im Eileitertrichter. Das befruchtete Ei wandert im Anschluss wenige Tage durch den Eileiter und nistet sich in der Gebärmutter ein.

Im Fall einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das Ei hingegen in der Eileiter-Schleimhaut ein, bevor es die Gebärmutter erreicht. Auch Fehleinnistungen

  • im Gebärmutterhals,
  • der Bauchhöhle oder
  • den Eierstöcken

sind möglich.

Außerhalb der Gebärmutter kann sich der Embryo allerdings nicht ausreichend entwickeln, da die Nährstoffversorgung nicht ausreicht. Aus diesem Grund kann es zu einer Fehlgeburt kommen.

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Im Fall einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die Eizelle im Eileiter ein. Ebenso wie im Fall einer Bauchhöhlenschwangerschaft können hinter diesem Problem vielfältige Ursachen stecken. In mehr als 50 Prozent aller Fälle ist eine Störung im Eitransport der Grund für eine Eileiterschwangerschaft. Diese kann anatomische oder funktionelle Ursachen haben.

Anatomische Ursachen

Ein mechanisches Hindernis behindert den korrekten Eitransport oder das Ei wird falsch geführt. Beispiele:

  • Der Eileiter ist abgeknickt oder verklebt
  • Verwachsungen rund um den Eileiter: Diese können den Durchmesser des Eileiters so weit einengen, dass der Eitransport an dieser Stelle nicht mehr möglich ist
  • Infektionsbedingte Verengung
  • Sackartige Höhlen in der Wand des Eileiters
  • Polypen im Eileiter

Entsprechende Infektionen können nach einem Schwangerschaftsabbruch, einer Fehlgeburt oder durch die Verwendung der Spirale hervorgerufen werden.

Funktionelle Ursachen

Bei den funktionellen Ursachen handelt es sich um eine gestörte Funktion des Eileiters. Dazu gehören neben einer eingeschränkten Beweglichkeit auch eine Muskelschwäche sowie ein mangelhafter Besatz mit Zillen, also haarähnlicher Strukturen, die beim Eitransport eine wichtige Rolle spielen.

Risikofaktoren für eine Eileiterschwangerschaft

Es gibt aber auch einige Risikofaktoren, die dazu führen können. Dazu gehören:

  • vorherige Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter
  • eine Operation an Becken oder Bauch
  • eine Entzündung des Eileiters, die etwa durch verschiedene Bakterien oder die Spirale hervorgerufen werden können
  • eine künstliche Befruchtung
  • eine Fruchtbarkeitsstörung
  • eine Schädigung des Eileiters, die durch Abbrüche von Schwangerschaften, einen chirurgischen Eingriff und andere Faktoren entstanden sein kann

In der frühen Phase einer Eileiterschwangerschaft entwickelt sich der Embryo in der Regel normal. Meistens stirbt er dann jedoch innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate ab. Deshalb bemerken die betroffenen Frauen eine Eileiterschwangerschaft in vielen Fällen gar nicht.

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Woran erkennen Sie eine Eileiterschwangerschaft?

Grundsätzlich treffen bei einer Eileiterschwangerschaft alle Symtome einer normalen Schwangerschaft zu:

  • die Periode bleibt aus
  • im Unterbauch treten Schmerzen auf
  • der Schwangerschaftstest ist positiv
  • Gefühl von Spannungen in der Brust
  • Übelkeit

Die Beschwerden einer Eileiterschwangerschaft ähneln häufig denen einer Entzündung des Blinddarms, des Nierenbeckens, der Eierstöcke oder des Eileiters. Es kann zu starken, nur einseitig auftretenden Schmerzen im Unterbauch sowie Blutungen kommen. Gelegentlich kann es zu Kreislaufstörungen kommen. Diese zeigen sich durch Kurzatmigkeit, einen rasenden Puls, Blässe, Übelkeit sowie Erbrechen. Auch eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur ist möglich.

Zu den möglichen Komplikationen gehört nach dem Reißen des Eileiters eine lebensbedrohliche Blutung im Unterbauch. Dadurch kommt es zu akuten und sehr intensiven Schmerzen im Unterbauch – hier ist rasche ärztliche Hilfe notwendig. Begleitet werden können die folgenden Schmerzen von Schwächezuständen, Ohnmachtsanfällen, ausstrahlenden Rückenschmerzen und Schmerzen im Oberbauch.

Diagnose einer Eileiterschwangerschaft

Unterschiedliche Untersuchungsmethoden können eine Eileiterschwangerschaft diagnostizieren. Dazu gehören neben einem Schwangerschaftstest und einer gynäkologischen Untersuchung auch die Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls eine Bauchspiegelung.

Eine Verdachtsdiagnose ergibt sich üblicherweise schnell, wenn der seitenbetonte Schmerz in Verbindung mit einer Gebärmutterblutung auftritt.

Weil Symptome häufig entweder auch fehlen oder nur sehr schwach auftreten, lässt sich die Eileiterschwangerschaft oft erst sehr spät diagnostizieren.

Ultraschallgerät zur Diagnose einer Endometriose
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Behandlung einer Eileiterschwangerschaft

Sofern nicht eine Fehlgeburt die Schwangerschaft beendet, ist eine Therapie erforderlich. Diese zielt darauf ab, die Schwangerschaft zu beenden, da eine Eileiterschwangerschaft jederzeit zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann. Die Frucht kann operativ oder mittels Medikamenten entfernt werden.

Vor einer Operation ist es nötig, abzuklären, ob der Eileiter erhalten bleiben kann. Dies hängt davon ab, inwiefern der Eileiter verändert ist und ob die betroffene Frau noch einmal schwanger werden möchte – eine Rolle spielt auch das persönliche Allgemeinbefinden. Die Operation ist in den meisten Fällen durch das schonende Verfahren einer Bauchspiegelung möglich.

Medikamentös wird die Eileiterschwangerschaft üblicherweise durch Methotrexat, das intravenös verabreicht wird, beendet.

Verlauf, Prognose und Vorbeugung

In den weitaus meisten Fällen nimmt die Eileiterschwangerschaft einen unauffälligen Verlauf. Lässt sich diese Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter frühzeitig erkennen und behandeln, hat die Patientin eine gute Prognose. Auch unnötige Komplikationen lassen sich durch einen möglichst frühzeitigen Eingriff verhindern.

Eine Nachsorge ist nach dem Eingriff notwendig, da die Patientin im Anschluss unter Beschwerden leiden kann, dazu gehören:

  • hormonelle Schwankungen
  • körperliche Symptomen
  • psychische Belastungen

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Einer Eileiterschwangerschaft vorzubeugen, ist im eigentlichen Sinn nicht möglich. Die genannten Vorerkrankungen und Bedingungen begünstigen eine Fehleinnistung. Deshalb sollten Frauen, sobald sie das Gefühl haben, schwanger zu sein, möglichst frühzeitig zum Frauenarzt gehen, um abzuklären, ob eine reguläre Schwangerschaft vorliegt.